Womit kann man Essenfanatiker glücklich machen? Klar, mit Essen – aber auch mit dem passenden Werkzeug dazu: ein Besteckset ist ein ideales Geschenk für anspruchsvolle Gourmets und stilvolle Gourmands.
Wenn man als Gastgeber gerne Freunde und Bekannte zu sich nach Hause zum Essen einlädt, macht sich ein edles Besteck auf dem Tisch besonders gut. Welches man aussucht, ist sicherlich Geschmackssache, aber auch eine Frage des Geldes.
Worauf es bei einem hochwertigen Besteck ankommt, wollte ich genauer wissen und darum habe ich diesbezüglich verschiedene Angebote unterschiedlicher Preisklassen bestellt und ausprobiert.
Die Ergebnisse waren überraschend!
Edelstahl oder Silber: Qualitätsstandards heute
Heutzutage besteht Besteck entweder aus Chromstahl, Edelstahl (Chromnickelstahl), versilbertem Edelstahl oder aus massiven Silber bzw. Sterling Silber.
Billigbesteck wird meist aus Chromstahl gefertigt, das zu 83% aus Stahl und 17% aus Chrom besteht. Es ist magnetisch und rostet leicht. Für die meisten Bestecke wird Edelstahl verwendet. Edelstahl, auch Chromnickelstahl genannt, wird deshalb als edel bezeichnet, weil es nicht rostet. Denn anders als bei Chromstahl kommt hier 8-10% Nickel zum Einsatz, was den Werkstoff rostbeständig werden lässt.
Auf Edelstahlprodukten, wie etwa Töpfe beispielsweise, ist häufig die Markierung „18/10“ zu finden. Sie weist darauf hin, dass in dem Produkt 18% Chrom und 10% (Obergrenze) enthalten sind.
Edelstahl ist oft auch das Grundmaterial, aus dem versilbertes Besteck hergestellt wird. Hierbei wird eine dünne Silberschicht (40 bis 120 Gramm) auf 24 Besteckteile aufgetragen.
800er Massivsilber besteht aus 800 Teilen Silber und 200 Teilen Kupfer, wodurch es einen leicht rötlichen Farbton bekommt.
Besteck aus Massivsilber wird daher zusätzlich rein versilbert, um es den klaren Glanz zurück zu geben, den man von Silber erwartet. 925er Sterlingsilber setzt sich aus 925 Teilen Silber und 75 Teilen Kupfer zusammen und bedarf keiner nachträglichen Galvanisierung.
Kupfer wird im Silber benötigt, um dem Material die nötige Härte zu geben.
Das passende Besteckset für mich
Dass von rostendem Besteck aus Chromstahl abzuraten ist, muss ich ja gar nicht erwähnen. Die meisten Artikel auf dem Mark sind ohne hin aus 1810 Edelstahl.
Im gehobenen Sektor wird Silberbesteck angeboten – kostet natürlich auch mehr.
- Aber was will ich für ein Besteck Set ausgeben?
- Was erwarte ich von Messer, Gabel, Löffel und Co?
Es sollte chic aussehen, im Idealfall zu meinem Geschirr passen. Das Design ist Geschmackssache, aber die Qualität muss in jedem Fall stimmen – Quantität auch. Ja, richtig: wenn man sich ein Set bestellen will, muss man sich fragen, ob man es 30 teilig benötigt oder ob 24 teilig ausreicht. Beide Sets bezögen sich auf 6 Personen, beim kleineren Set „fehlt“ eine Kuchengabel. Gabel, Messer (kein Steakmesser – ich bin Vegetarier, darum benötige ich eh kein spezielles Zubehör wie Steakbesteck), Esslöffel und Teelöffel sind Standard, eine kleine Kuchengabel ist optional.
Es gibt auch Bestecksets für vier Personen, also 16 bzw. 20 teilig. Doch für mich kommt von vorne rein nur ein Set für sechs Personen in Frage.
Also: Ich esse gerne Kuchen, also brauche ich ein 5 x 6 teiliges Besteckset.
Sterling Silber ist edel, aber mir persönlich zu kompliziert in der Pflege, da Silber dazu neigt, anzulaufen und dunkel zu werden, muss es regelmäßig poliert werden. Darauf habe ich keine Lust. Außerdem möchte ich Besteck ohne Bedenken in die Spülmaschine tun können, ohne Sorge zu haben, dass es dadurch ruiniert wird. Für mich ist also Besteck aus 1810 Cromargan Edelstahl poliert am besten.
Was sollte ich dafür ausgeben?
Im Internet gibt es 30er Sets ab 18 Euro bis 200 Euro und nach oben offen.
18 € erscheinen mir sehr wenig: Das wären gerade mal 60 Cent pro Besteckteil – das schließt für mich eine gute Produktion aus. Allerdings finde ich 200 € oder mehr übertrieben für ein Besteckset. Bei den bekannten Marken wie WMF oder Zwilling gibt es Angebote ab 60 Euro.
Ich denke, ein Besteck made in Germany darf pro Stück ruhig 10 € kosten.
Im Bild rechts sehen Sie zum Beispiel ein absolut edles Besteckset der deutschen Marke Germancut. Dieses Set wurde als Besteckset „H. Heine“ genannt und hat einen Lieferumfang zwischen ein 32-teiliges oder ein 40-teiliges Set, siehe hier: https://germancut.de/bestecke/ und bei Interesse können Sie diese kompletten Sets hier direkt Online bestellen!
Viele der hochwertigen Produkte stammen immer noch aus der Klingenstadt Solingen.
Da treffen innovative Herstellungsverfahren auf jahrhundertalte Tradition.
Um hochwertige Bestecke herzustellen, braucht es zahlreiche Arbeitsschritte, Sorgfalt und ein oberstes Reinheitsgebot.
Herstellung von Besteck
Aus großen Edelstahlplatten werden unterschiedlich große Stücke heraus getrennt. Daraus entstehen später die einzelnen Besteckteile. Gabeln, Löffel und Monoblockmesser werden meist aus einem Stück 1810 Cromargan Edelstahl fabriziert.
Aus einem vorgeformten Metall werden bei der Gabel die Zinken ausgestanzt und beim Löffel wird die so genannte Laffe ausgewalzt und in Form gebracht. Danach geht es an die Veredelung des Besteckstiels mit der entsprechenden Verzierung. Nachdem das Besteck im Prägevorgang mittels tonnenschweren Drucks kalt gepresst wird und so sein endgültiges Design erhält, wird es poliert und einer gründlichen Reinigung unterzogen.
Ich habe ein gutes Besteckset gefunden
Wenn man über die aufwendige Herstellung nachdenkt, die beispielsweise in Solingen nach wie vor unter größter Sorgfalt geschieht, stellt man fest, dass Besteck mehr ist als nur reines Essenswerkzeug: Besteck ist gleichsam Alltagsgegenstand und Kulturgut.
Wir gebrauchen es täglich und besonders gerne zu feierlichen Anlässen. Damit ich lange Zeit viel Freude an Gabel, Küchenmesser und Co. habe, entschied ich mich dazu, mir von WMF ein 30er Besteckset für 80 Euro zu bestellen.
Es ist schlicht, aber elegant und passt prima zu meinem Geschirr.